Intelligenter als man wahrhaben möchte…

Am "Tag des offenen Schlosses" war gerade der NPD-Fraktionsstand das Ziel vieler neugieriger Landsleute.

Der Tag des offenen Schlosses bot den Bürgerinnen und Bürgern erneut die Möglichkeit, gerade über die NPD und ihre Fraktion ein ungefiltertes Bild zu erhalten. Der Stand der Nationalen war durchweg von Menschen aller Altersgruppen und auch unterschiedlicher politischer Haltungen belagert.

Besonderes Interesse zeigten die Landsleute dabei an jenen Materialien, die sich mit den Gesetzes-Initiativen der NPD, so zu Pflichtvorsorge-Untersuchungen für Kinder und zum Schutz der Ein-Raum-Kneipen vor dem völlig lebensfern durchgedrückten Nichtraucherschutzgesetz befassen.

Großen Zuspruch erfuhr auch das breite Flugblattangebot, ob es sich nun um den Schutz der hiesigen Fischer vor überbordender EU-Bürokratie und Piratenfischerei, den Kinderschutz oder die EU-Zuckermarktordnung handelte.

An die Jüngeren hatte die NPD-Fraktion gleichfalls gedacht – kleine Buntstift-Packungen – ein kleiner Anreiz für Kreativität – gingen sozusagen weg wie warme Semmeln.

Zu seinen Eindrücken von der siebenstündigen Veranstaltung befragt, erklärte der NPD-Fraktionsvorsitzende Udo Pastörs:

"Die Leute wollten nicht nur, wie bei den Systemparteien, Kugelschreiber und Feuerzeuge abgreifen, sondern sie sind zu uns gekommen und haben die politische Unterhaltung gesucht. Und: Derweil andere sich wohl nicht nur vor der Sonne in ihren Zelten versteckten, stellten wir uns den Fragen. Relativ häufig trafen wir dabei auf Zeitgenossen, die man eher der Linken oder dem linksextremen Lager zurechnen würde. Für uns ist jedoch dabei weniger die Haartracht, sondern der offene politische Diskurs, also der Austausch von Meinungen entscheidend."

Dieser Grundsatz, so Pastörs weiter, "hat bei den Podiumsdiskussionen überhaupt keine Rolle gespielt. Sie zeigten einmal mehr eins: Die Zuhörer, mithin das Volk, werden immer mehr in eine Konsumenten- und Statistenrolle gedrängt. So durften im Rahmen jener Runden aus dem Publikum heraus keine Fragen gestellt werden. Natürlich waren viele NPD-Mitglieder und –Sympathisanten unter den Zuhörern. Doch sind auch sie Bürger des Landes. Die Hilflosigkeit der Blockparteien wird immer offenkundiger; sie agieren schon gar nicht mehr, sondern zeichnen sich letztlich nur durch bloße Reaktion aus."

Offenkundig sind auch die mangelnden Kenntnisse über die politischen Zustände im Land. So beklagte eine SPD-nahe Netzseite, die Diskutanten hätten nicht die Gelegenheit genutzt, um Udo Pastörs im offenen Gespräch zu widerlegen. So habe dieser "die falsche Behauptung" aufgestellt, die Geburtenrate sei in der DDR drei mal so hoch gewesen wie heute. Dieser "offenkundige Unfug", so "Endstation Rechts", habe Pastörs nur als Beweis für das "Versagen" der derzeitigen politischen Klasse gedient.

"Selbstverständlich hat auch Endstation Rechts Anspruch auf eine genaue Bezifferung des politischen Versagens der Systemparteien.", erwiderte Pastörs. "Insofern kann ich nach der Veranstaltung gern korrigieren, daß die Geburtenrate in Mecklenburg Vorpommern, gemessen am Jahr 1960, nicht nur drei mal so hoch, sondern 3,2mal so hoch gewesen ist. Selbst zum geburtenschwächeren Jahr 1985, also nach dem Pillenknick, können wir in der DDR noch eine Geburtenrate feststellen, die 2,4mal so hoch war wie die heute."

Lediglich in einem möchte man den selbst ernannten "Volksaufklärern" der Brodkord-Truppe nicht widersprechen, nämlich damit, "daß die NPD intelligenter ist, als mancher es wahrhaben möchte – ausgerechnet damit hatte offenbar kaum jemand gerechnet."
zurück | drucken Erstellt am Montag, 02. Juni 2008