Mit „Familiencard“ mehr Bildungschancen?

Ob eine sogenannte “Familiencard“ oder ein anderes Bildungsgutscheinsystem für Kinder – ohne die entsprechende Infrastruktur bringen einkommensabhängige Gutscheinsysteme für kindergerechte Bildungsangebote absolut gar nichts. Die seit neun Jahren in Stuttgart in der Praxis und in anderen westdeutschen Städten probeweise eingeführte „Familiencard“ ermöglicht es Kindern einkommensschwacher und kinderreicher Familien, Bildungsleistungen entgeltfrei zu nutzen. Die Karte der 600.000 Einwohnerstadt Stuttgart, die mit dem Anspruch einer familienfreundlichen Kommune ihre Einwohner im Stadtgebiet halten möchte, kann selbst mit genügend Finanzmitteln nicht ohne weiteres in Flächenbundesländern angewandt werden. Allein die Anschaffungskosten für Lesegeräte in Höhe von 250 Euro je Stück schließen die Anbieter wie Sportvereine, Bibliotheken usw. schon im Vorhinein aus.
 
Nichtsdestotrotz fordert die FDP in der heutigen Sitzung des Landtages die Einführung einer Landes-„Familiencard“ in Mecklenburg-Vorpommern. Dabei scheint die Antragstellerin vergessen zu haben, daß das Modell so oder so wenig geeignet ist, die Massenarmut im Volk einzudämmen und einen derzeit bereits wackeligen sozialen Frieden zu kitten. Vom Modell der „Familiencard“ bleibt somit nichts weiter übrig, als ein weiterer, schlecht durchdachter Vorschlag der FDP zur vermeintlichen Besserstellung von Kindern in der BRD.
 
Im Namen der NPD-Fraktion sagt Tino Müller hierzu:

zurück | drucken Erstellt am Donnerstag, 16. September 2010