Heuchlerischer CDU-Vorstoß

„Guten Morgen, ausgeschlafen, Herr Waldmüller?“, mag man dem wirtschaftspolitischen Sprecher der CDU-Landtagsfraktion angesichts seines gestern unterbreiteten Vorschlages zurufen.
 
Wenige Stunden vor dem Ende der Werften-Transfergesellschaften in Wismar und Warnemünde hat die CDU-Landtagsfraktion die Metallbetriebe im Land zu Einstellungen aufgerufen. Den etwa 1.300 von Arbeitslosigkeit betroffenen früheren Mitarbeitern der Nordic-Yards-Werften sollten konkrete Angebote gemacht werden, erklärte Herr Waldmüller laut Deutscher Presse-Agentur.
 
Der NPD-Fraktionsvorsitzende Udo Pastörs bezeichnete den Vorstoß als „in höchstem Maße heuchlerisch“ und erklärte: „Die CDU stellt mit Herrn Seidel immerhin den Wirtschaftsminister. Seit Monaten ist bekannt, daß die Transfergesellschaften auslaufen. Allerspätestens im Frühjahr hätten Seidel und seine ach so christlichen Demokraten alles daransetzen müssen, ein Konzept für den Verbleib der überwiegend sehr gut ausgebildeten Fachkräfte hier im Lande auszuarbeiten. Eine so genannte Jobbörse mit den Metallbetrieben der Region hätte ohne Wenn und Aber dazugehört.
 
Statt dessen geben sich beim Arbeitsamt in Wismar potentielle Arbeitgeber aus Dänemark und Süddeutschland förmlich die Klinke in die Hand. Jetzt, wo das Kind eigentlich schon in den Brunnen gefallen ist, sich viele Arbeiter viele hundert Kilometer von zu Hause entfernt Beschäftigung suchen sollen und wohl auch müssen, kommt die CDU mit einem zwischen Tür und Angel ausgekasperten Schaufenster-Vorschlag.
 
 Die Forderung des Herrn Waldmüller spiegelt einmal mehr die Hilflosigkeit der gesamten Regierungskoalition wieder.  Nicht vergessen werden darf darüber hinaus, daß die CDU auch jenseits der Werften mitverantwortlich für die anhaltende Abwanderung zumeist solide ausgebildeter junger Fachkräfte und Familien ist.“
zurück | drucken Erstellt am Freitag, 30. Juli 2010