Historische Altstädte erhalten statt baukulturellen Raubbau weiter fördern

„Einst unter erheblichen Aufwand errichtet; nunmehr mit Fördergeldern teuer abgerissen.“ – konstatierte der nationale Landtagsabgeordnete Tino Müller gleich zu Beginn seiner Rede zum NPD-Antrag „Landestypische Bausubstanz erhalten – Schutz unseres baukulturellen Erbes festigen“, Drucksache 5/3029. Intention dieses parlamentarischen Vorstoßes der nationalen Opposition ist der Schutz unserer architektonischen Identität, welches sich auch baulich in nicht denkmalgeschützten Gebäuden und Bauten unserer Heimat Mecklenburg und Pommern wiederfinden läßt.
 
Mißbrauch staatlicher „Rückbau“ - Subvention
 
Was alliierter Bombenterror oder sowjetische Bodentruppen im Zweiten Weltkrieg von den gewachsenen Stadtkernen im Land noch übrig ließen, wird nun durch staatliche sogenannte „Rückbau“ -Maßnahmen schrittweise aber dann vollends zerstört: „Was angloamerikanische Bomberpiloten im Zweiten Weltkrieg noch übrig ließen und 40 Jahre DDR nicht flächenhaft abrissen, wird heutzutage durch eine bauliche Zäsur vollendet.“ - so Tino Müller. Insbesondere Altbauten in städtischen Altstadtquartieren werden durch landeseigene Stadtbauförderungsprogramme und mit Geldern aus dem Bund-Länderprogramm „Stadtumbau Ost“ stark verändert. Müller weiter: „Mit Beginn des „Stadtumbau Ost“ -Programms wurden seit 2002 insgesamt 2,5 Milliarden Fördergelder ausgeschüttet, wovon auch das Land Mecklenburg-Vorpommern bis dato 94 Millionen Euro für den Abriß und teilweisen Rückbau von Wohnungen beisteuerte.“  

Gut bezahlte Vernichtung zerstört baukulturelles Erbe
 
Die Gefahr, daß dadurch die nicht unter Bestandsschutz gestellten Aushängeschilder unseres baukulturellen Erbes für kommende Generationen verloren gehen, wird durch fahrlässige Städteplanungen verstärkt, die ohnehin schon unter ökonomischen Zwängen der Wohnungswirtschaft konzipiert werden. Tino Müller: „Hierbei steht natürlich auch vielen Wohnungsgenossenschaften und privater Wohnungsverbänden der kapitalistischen Zweck Pate, der die Mittel zu heiligen scheint. Die Lobby der Wohnungswirtschaft macht mittlerweile ein profitables Geschäft mit dem Abriß von historischen Bauwerken. Im Einklang mit der von der etablierten BRD-Politik verursachten demographischen Überalterung unseres Volkes soll hierbei offiziell der Leerstand von Wohnungen in den Kommunen begegnet werden.“
 
Gegen diese destruktive Entwicklung in der Landesbaupolitik wendet sich die NPD-Fraktion mit der im Antrag gesetzten Zielrichtung. Tino Müller schloß seine Einbringungsrede mit dem Satz: „Ich darf mit Zustimmung zu unseren Antrag rechnen, da es allen wahren Volksvertretern ein Anliegen sein muß, wenn das baukulturelle Erbe im Land zu schützen, unsere Regionalbaustile zu pflegen und Mecklenburgs und Pommerns architektonische Identität zu erhalten gilt.“
 
Schutz der Regionalarchitektur vom Landtag nicht erwünscht
 
Erwartungsgemäß versagten die Blockparteien ihrer baupolitischen Verpflichtung. Wie in einem substanzlosen Beitrag des einzigen Gegenredners von der SPD dargelegt worden war, wird seitens der Herrschenden auch weiterhin eine Baupolitik favorisiert, die eine bis zum Exzess betriebene Naturgleichgültigkeit, die hemmungslose Bejahung der verkehrsgerechten Großstadt und die restlose Industrialisierung des Bausektors huldigt, deren Auswüchse in unseren Innenstädte anstelle Regionen prägender Altbauten gesetzt werden. 
 
Tino Müller machte dann noch einmal deutlich: „Die NPD fordert daher vom Land eine breite Unterstützung für die Herausarbeitung von baulichen Archetypen unserer Heimat, in denen das jeweils Eigene, Regionale schöpferisch zum Ausdruck kommt. Der Städtebau und die Architektur ist die Kultur des Bauens – denn aus nationaler Sicht wird die gebaute Umwelt als Kulturgut verstanden. Darum lehnen wir den stetig voranschreitenden   Kulturbolschewismus, der sich auch im heutigen kosmopolitischen Wohnungsbau manifestierte, gänzlich ab.“
zurück | drucken Erstellt am Samstag, 19. Dezember 2009