Verletzte Polizeibeamte und horrende Kosten

Das Auseinanderfallen der als "Gesellschaft" verfaßten BRD bekommen auch die Polizeibeamten zu spüren.

Ob nun Personalabbau, schwindelerregende Überstundenzahlen, teilweise unzureichende Ausrüstungsgegenstände oder eine vergleichsweise niedrige Bezahlung – der Frust ist groß und manifestiert sich hie und da in vordergründig überzogen wirkenden Reaktionen.

Jene, die den Beamten bei verschiedensten Anlässen gegenübertreten oder -stehen, haben meist mit ähnlichen Problemen oder deren Folgeerscheinungen zu kämpfen. Auf Demonstrationen, bei Fußballspielen, aber auch im Rahmen von Verkehrskontrollen wird die vielzitierte Sau rausgelassen.

Können die Verantwortlichen bei den Kosten für einen Einsatz an sich noch halbwegs klare Voraussagen treffen, ist das bei den Folgeausgaben meist anders. Denn wer kann schon genau prophezeien, in welchem Maße es zu Verwüstungen und Zerstörungen oder auch Verletzungen kommen wird. Die ohnehin vorhandene Überlastung steigert ebenfalls die Gefahr, bei einem Einsatz, und sei es "nur" im Dienstsport, Blessuren zu erleiden.

Zum Thema "Verletzte Polizeibeamte in M-V" richtete die NPD eine Kleine Anfrage an die Landesregierung.

2004 wurden demnach 234 Beamte von Polizeieinheiten des Landes in Ausübung ihres Dienstes verletzt. 2005 waren es 284, im Jahr darauf 308. Im G-8-Gipfel-Jahr 2007 trugen 312 Beamte Verletzungen davon, was auf den ersten Blick verwundert, da doch bei den schweren Ausschreitungen linksautonomer Politkrimineller im Rostocker Stadthafen allein 500 Polizeiangehörige teils schwere Verwundungen erlitten. Doch handelte es sich hier vorwiegend um Beamte anderer Länder.

In der überwiegenden Zahl der Fälle waren die Verletzungen mit Arbeitsausfällen verbunden.

Die Ausgaben für die Durchführung von Heilverfahren im Rahmen der Dienstunfallfürsorge beliefen sich 2006 auf 296.682,91 Euro, im Jahr darauf waren es rund 225.000 Euro.

An Unfallruhegeldern (einschließlich Hinterbliebenenversorgung) sowie Unfallausgleichen für beamtete Polizeiangehörige zahlte das Landesbesoldungsamt 2004 rund 270.000 Euro; 2007 lauteten die Ausgaben für diesen Posten nahezu 350.000 Euro.

Die vollständige Antwort der Landesregierung (Drucksache 5/1784) finden Sie hier.
zurück | drucken Erstellt am Dienstag, 07. Oktober 2008