Systemänderung in der Rentenpolitik ein wichtiges Rezept gegen Kriminalität im Alter

Mehr als 3.600 Tatverdächtige über 60 Jahre registrierte das Landes-Kriminalamt (LKA) 2012, immerhin 400 mehr als 2009. An erster Stelle stehen dabei Diebstahlshandlungen, wobei Senioren auch infolge von Körperverletzungen, Beleidigungen oder Nötigungen in den Fokus der Ermittler geraten.

Michael Schuldt vom LKA macht für die gestiegene Kriminalität unter Senioren neben dem so genannten demographischen Wandel auch die zunehmende Altersarmut verantwortlich (Ostsee-Zeitung vom 16. Oktober).

Dazu erklärte heute in Schwerin der sozialpolitische Sprecher der NPD-Landtagsfraktion, Stefan Köster: „Selbstverständlich bleibt eine Straftat eine Straftat, die geahndet werden muß. Andererseits gebührt dem LKA-Mann Schuldt fraglos ein Dank für die differenzierte Betrachtungsweise, da er auch die zunehmende Altersarmut ins Spiel gebracht hat. Materielle Not sorgt nun einmal für Frustration und läßt bei dem einen oder anderen die Hemmschwelle sinken.

Was wir derzeit erleben, ist dabei erst der Anfang einer verhängnisvollen Entwicklung. Denn wer sich heute mit unbezahlten Praktika, befristeten Verträgen oder Leiharbeit konfrontiert sieht, wird später mit einer Rente auf Sozialhilfeniveau zurechtkommen müssen. Massenerwerbslosigkeit und prekäre Beschäftigungsverhältnisse führen dazu, daß es zu wenige Beitragszahler gibt. Hinzu kommt der anhaltende Geburtenmangel, wodurch eine umlagefinanzierte gesetzliche Rentenversicherung quasi zu einer Illusion geworden ist.   

Die NPD-Fraktion hat sich bereits vor einem Jahr im Landtag mit einem Antrag für einen radikalen Umbau des Rentenversicherungssystems eingesetzt. So fordern wir die Schaffung einer einheitlichen Rentenkasse, in die alle Bevölkerungsgruppen – also auch Beamte und Selbständige – einzahlen. Dadurch wird es dem Staat möglich sein, eine menschenwürdige Volksrente auszureichen. Eine solche Rente hat das Existenzminimum abzusichern und dient nicht zuletzt auch zur Verhinderung der Altersarmut unter Frauen.

Ein weiterer Baustein des nationalen Rentensystems ist der Kinderbonus, damit die Erziehungsleistung der Eltern für das Allgemeinwohl endlich die entsprechende Würdigung erfährt. Und nicht zuletzt ist es an der Zeit, die bundesweite Rentenangleichung zu vollziehen. 

Flankiert werden muß der Umbau des Rentenversicherungssystems durch eine Politik, die Armutslöhne verhindert sowie eine aktive Bevölkerungspolitik in Gestalt geburtenfördernder Maßnahmen.“
zurück | drucken Erstellt am Montag, 21. Oktober 2013