P + S Werften: Die Landesregierung hat komplett versagt

Die vorläufige Rettung der P + S Werften in Stralsund und Wolgast wird sich nach Einschätzung der NPD-Fraktion im Schweriner Landtag erneut als Mogelpackung erweisen.
 
Auch wenn es jetzt gelungen ist, ein Nothilfepaket in Höhe von über 152 Millionen Euro zu schnüren, erscheint eine Gesundung des Unternehmens eher unwahrscheinlich. Diese hektischen Rettungsversuche wären zudem gar nicht notwendig, wenn die Landesregierung ihre Hausaufgaben gemacht hätte und ihrer Aufsichtpflicht nachgekommen wäre.
 
Über den Umweg einer Treuhandgesellschaft ist der Schiffbauer bereits seit zwei Jahren faktisch in Staatshand. In dieser Zeit hätte man die jetzt großspurig angekündigte Neuausrichtung vorantreiben müssen. Stattdessen hatte die Landesregierung offenbar in der jüngsten Vergangenheit überhaupt keine Kontrolle walten lassen und war über die wahre Geschäftsentwicklung und vor allem über das Geschäftsgebaren der Werftenleitung überhaupt nicht informiert. Anders ist es nicht zu erklären, wenn sich die Landesregierung über den wahren Zustand bei den P + S Werften überrascht zeigt und jetzt in aller Eile ein mehr als wackliges Rettungskonzept zum Tragen kommen soll.
 
Am Ende werden voraussichtlich wieder die Beschäftigten, die schon im Rahmen der Konsolidierung die größten Opfer bringen sollen, die Zeche zahlen müssen. Und wenn jetzt bereits der Abbau von Arbeitsplätzen ins Gespräch gebracht wird, dann ist der Weg hin zur Transfergesellschaft nicht mehr weit.
 
Vor diesem Hintergrund ist auch erklärlich, weshalb z. B. die Gewerkschaften jetzt trotz der harten Einschnitte für die Arbeitnehmer das Rettungspaket bejubeln. Als Vertretung der Beschäftigten haben sie in den letzten zwei Jahren ebenfalls die Entwicklung verschlafen und tragen somit eine gehörige Mitschuld an der heutigen Situation der Werften.
 
Der Fraktionsvorsitzende der NPD im Schweriner Landtag, Udo Pastörs, kritisiert heute das Verhalten der Landesregierung:
 
„Die Landesregierung hätte in den letzten zwei Jahren die Pflicht gehabt, eine notwendige Neuausrichtung der P + S Werften voranzutreiben. Man hat diese Zeit nutzlos verstreichen lassen und benötigt jetzt einen dreistelligen Millionenbetrag zur Werftenrettung. Hätte man die Diagnose rechtzeitig gestellt und die Behandlung eingeleitet, wäre es heute nicht notwendig, den Werften-Patienten auf die Intensivstation zu verlegen. Diesen Pfusch auch noch als Erfolg verkaufen zu wollen, ist an Dreistigkeit kaum zu überbieten!“
zurück | drucken Erstellt am Dienstag, 17. Juli 2012